Stammesgeschichte
Überall liest man, dass die Pfadfinder in Südtirol am 25. April 1973 am Ritten entstanden sind.
Stimmt aber nicht ganz.
In Bruneck gab es seit 1969 die Jungscharscouts, die der von Georg Peer nach Südtirol gebrachten Pfadfinderidee folgten. Als Franz Paal Diözesanleiter wurde, trennte sich Bruneck im Jahr 1973 offiziell von der Jungschar ab und wurde von Georg Peintner, Hans Schwingshackl und Georg Großrubatscher als 1. Leiter offiziell als Pfadfinderstamm Bruneck geführt.
Damals gingen von Bruneck alle wesentlichen Initiativen auf Landesebene aus. Robert Hochgruber wurde im Oktober 1973 erster Diözesanvorsitzender. 1975 trennten sich die Pfadfinder von der Jungschar völlig.
Unter Richard Großrubatscher entwickelte sich der Stamm sehr schnell und es folgten einige wichtige Aktionen, wie 1975 das erste Diözesanfest in Gais, Leiterseminare und Tagungen. Jedoch erschwerte sich durch die Trennung die Ausbreitung der Pfadfinder in Südtirol. Bruneck blieb jedoch sehr aktiv, man richtete das Diözesanbüro in Bruneck, im Schülerheim St. Josef ein und organisierte jedes Jahr ein Sommerlager und gelegentlich ein Winterlager.
Die Leiterrunde wurde ständig größer und auch der Stamm begann in dieser Zeit stark anzuwachsen. Der damalige Stammesvorsitzende Paul Oberhuber und später Hannes Huber verstanden es neue Mitglieder anzuwerben. 1984 übernahm Paul Ponticello den Stammesvorsitz und nach ihm Brigitte Plaikner, die erste weibliche Führung in Bruneck. Sie sorgte für einen erneuten Aufschwung, und Bekanntheit, welche vor allem durch das steigende Angebot an Jugendvereinen Bruneck notwendig war.
1988 übernahm Stefan Santifaller das Ruder in Bruneck. Dieser Stammesvorsitzende war einer der ersten, welcher nicht an einer großen Mitgliederzahl interessiert war, sondern vor allem auf leidenschaftliche Mitglieder setzt. Er verhalf dem Stamm zu mehr Bekanntheit, vor allem durch die Teilnahme an Altstadtfesten in Bruneck.
Nach Santifaller schien eine Änderung im Konzept angebracht, die ab 1996 von der neuen Stammesvorsitzenden Ilona Longariva auch angestrebt wurde. Allerdings fand dieses Konzept nicht überall Anklang, denn die Mitgliederzahlen sanken rapide ab. Als sich dann 1998 noch der die gesamte Leiterrunde, bis auf einen zurückzog, schien die Pfadfinderei in Bruneck am Ende.
Doch dieser eine, Peter Pichler – später auch Diözesanvorsitzender, gab nicht auf und versuchte weiter die Gruppenstunden am Laufen zu halten. Zu dieser Zeit wurden im Stamm Bruneck nicht einmal 20 Mitglieder gezählt. Das einzige Ziel war, den Stamm durchzubringen, bis wieder eine funktionierende Leiterrunde gefunden war. Diese Situation führte auch dazu, dass Pichler zeitweise sogar daran dachte den Stamm aufzugeben.
Als 2002 im Herbst vier Assistenten in die Leiterrunde kamen (drei davon Quereinsteiger), änderte sich die Ausgangslage zum Positiven. Es war endlich wieder möglich mehrere Gruppen zu bilden, und die neuen Assistenten begannen ihre Regelausbildung. Im Jahr 2005 beendete Pichler seine aktive Laufbahn als Pfadfinder und konnte sein Amt als Stammesvorsitzender an einen dieser vier Assistenten, die im gleichen Sommer ihr Leiterversprechen ablegten, abgeben.
Der neue Stammesvorsitzende, Martin Hofer, wurde von vielen für zu jung gehalten. Die Kritiker sollten zum Teil recht behalten, denn Hofer schien kein Organisationsgenie zu sein. Seine Stärken findet man eher im inhaltlich/ pädagogischen Bereich. Seine Linie scheint jedoch nicht all zu schlecht zu sein, und zum Glück fanden sich mehrere Mitglieder der Leiterrunde, welche in der Lage waren seine Defizite zu kompensieren. Der Stamm hat heute wieder über 50 Mitglieder und bei der Stammeswahl 2007 wurde er mit deutlicher Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Die Leiterrunde und auch der Stamm scheint Jahr für Jahr zu wachsen und blickt rosigen Zeiten entgegen.
Der Stamm Bruneck hat derzeit eine Wölflingsgruppe mit 16 Mitgliedern, eine Jungpfadfindergruppe mit 14 Mitgliedern, eine Pfadfindergruppe mit 7 Mitgliedern und die Leiterrunde verfügt über 14 Mitgliedern. Im März 2008 bezieht der Stamm seinen neuen Gruppenraum im frisch renovierten Hans Müller Haus in der Mühlgasse.